Das Aufbauseminar für Fahranfänger einfach erklärt
Das Aufbauseminar für Fahranfänger (ASF) ist ein Kurs, der von der Fahrerlaubnisbehörde angeordnet wird, wenn ein Fahranfänger in der Probezeit gegen Verkehrsregeln verstößt.
Viele denken zunächst, es handele sich um eine Strafe – tatsächlich ist es eine Chance, Fahrverhalten zu reflektieren, Fehler zu verstehen und langfristig sicherer zu fahren.
Das ASF ist also kein Test, sondern eine maßgeschneiderte Schulung für junge Fahrerinnen und Fahrer, die hilft, verantwortungsbewusster am Straßenverkehr teilzunehmen.


Hintergrund und Zielsetzung
Die Probezeit soll neue Fahrer unterstützen, ihr Verhalten im Straßenverkehr zu festigen.
Kommt es in dieser Zeit zu einem schwerwiegenden oder wiederholten Verstoß, ordnet die Behörde ein ASF an.
Die Teilnahme ist verpflichtend – aber sie bietet echte Vorteile:
- Du lernst, riskante Situationen frühzeitig zu erkennen.
- Du verstehst, wie Fehlentscheidungen entstehen.
- Du erfährst, wie du in Zukunft sicherer und ruhiger fährst.
Ziel ist es nicht, zu belehren, sondern gemeinsam zu verstehen, wie sich sicheres Fahren entwickeln lässt.
Fehler passieren. Der größte wäre, nichts daraus zu lernen.
Ablauf des Aufbauseminars
Das ASF besteht aus insgesamt vier Gruppensitzungen und einer Beobachtungsfahrt.
Die Gruppengröße liegt bei maximal 12 Teilnehmern, sodass ein offenes, persönliches Arbeiten möglich ist.
1️⃣ Erste Sitzung: Kennenlernen, Erfahrungsaustausch, Ziele festlegen
2️⃣ Beobachtungsfahrt: Analyse typischer Verkehrssituationen in der Gruppe – keine Fahrprüfung!
3️⃣ Zweite & dritte Sitzung: Ursachen von Fahrfehlern verstehen, Verantwortung reflektieren
4️⃣ Vierte Sitzung: Strategien entwickeln, um künftig sicherer zu fahren
Zwischen den Sitzungen liegen in der Regel mehrere Tage, um Gelerntes im Alltag umzusetzen.
Eine abschließende Prüfung gibt es nicht – die Teilnahme allein entscheidet.
Rechtliche Grundlage
Das Aufbauseminar ist in § 2a des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und in § 36 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) gesetzlich geregelt. Nur speziell qualifizierte Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer mit einer Zusatzausbildung nach § 33a Fahrlehrergesetz (FahrlG) dürfen ein ASF leiten.
Nach erfolgreichem Abschluss meldet die Seminarleitung die Teilnahme an die Fahrerlaubnisbehörde – und du kannst deine Probezeit fortsetzen.
Nach erfolgreichem Abschluss meldet die Seminarleitung die Teilnahme an die Fahrerlaubnisbehörde – und du kannst deine Probezeit fortsetzen.
Warum das ASF sinnvoll ist
Fehler im Straßenverkehr passieren – entscheidend ist, daraus zu lernen.
Das ASF hilft dir, eigenes Verhalten zu verstehen, Verantwortung zu übernehmen und zukünftige Risiken zu vermeiden.
Viele Teilnehmende berichten, dass sie nach dem Seminar selbstbewusster, gelassener und aufmerksamer fahren.
Das Seminar vermittelt:
- Bewusstsein für Gefahren und Gruppendruck
- Verständnis für Verkehrspsychologie
- Strategien für vorausschauendes, ruhiges Fahren
Es geht also nicht um Kontrolle, sondern um Selbsterkenntnis und Entwicklung.
Dauer und Organisation
Ein Kurs dauert in der Regel etwa zwei bis vier Wochen.
Die Sitzungen finden an festen Terminen statt, die Beobachtungsfahrt wird individuell abgestimmt.
Wichtig: Die Teilnahmefrist der Behörde ist verbindlich – du solltest dich frühzeitig anmelden, um deinen Platz zu sichern.
Fazit: Eine Chance, kein Rückschritt
Das Aufbauseminar für Fahranfänger ist kein Urteil über dein Können, sondern ein Angebot, Verantwortung zu übernehmen.
Es hilft dir, Fehler zu verstehen und daraus zu lernen , mit Unterstützung, statt mit Strafe.
Sicher fahren. Bewusst handeln. Verantwortung übernehmen.
Das ist das Ziel des ASF.

